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Veranstaltungen

Kommende Veranstaltungen

Oktober

15 Uhr Literaturhaus

Als Helene ihre Eltern kurz vor Weihnachten besucht, wirken die Räume des vertrauten Hauses seltsam hohl, als ließen sie sich trotz aller Bemühungen nicht mit Leben füllen. Der Anlass für ihren Besuch ist die Scheidung der Eltern. Irritiert beobachtet die Tochter jede ihrer Regungen, seziert sie voller Sprachwitz und zerlegt sie in ihre Einzelteile, die sich zu einem Familienbild bürgerlicher Prägung zusammensetzen: Thomas, der Vater, ist Arzt, aber weil er keine Menschenkörper mag, berät er lieber ein Pharma-Unternehmen. Die Mutter Irene hat Lehramt studiert, um nach der Geburt der einzigen Tochter doch Haus und Herd zu ihrem Arbeitsfeld zu machen. Und Helene selbst ist erfolgreiche Künstlerin mit Einzelausstellungen in London und Kopenhagen, einer Assistentin und einem Galeristen. Jetzt soll sie dabei helfen, den Besitzstand genauso wie den emotionalen Ballast der vierzig Ehejahre zu sortieren. Doch dann stürzt die Mutter die Treppe hinunter, bricht sich die Hüfte und plötzlich taucht auch die verschwunden geglaubte Kindheitsfreundin Molly wieder auf.  

Humorvoll und in starken Bildern erzählt Hohle Räume von der Familie nicht mehr als einem Ort psychologischer Abgründe, sondern als kleinstmöglicher sozialer Einheit, in der die Aufstiegsgeschichte der Babyboomer genauso zu erkennen ist wie der Klassenumstieg ihrer Kinder – und wo Sofas, Töpfe und Fensterläden nicht bloß Alltagsgegenstände sind, sondern subtil über Werte, Überzeugungen und Sicherheiten Auskunft geben.

Für „Hohle Räume“ erhielt Nora Schramm jüngst den Kranichsteiner Literaturförderpreis 2024. 

NORA SCHRAMM, 1993 in der Südpfalz geboren, studierte Fremdsprachen und Kulturwissenschaften in Gießen sowie Theorien und Praktiken professionellen Schreibens in Köln. Ihre Arbeit wurde mehrfach gefördert, u. a. durch das Baldreit-Stipendium Baden-Baden und das Spaltmaße-Stipendium der Jürgen Ponto-Stiftung. Ihr Debütroman »Hohle Räume« erschien im März 2024 bei Matthes & Seitz Berlin. Sie erhielt ein Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

19:00 Uhr Literaturhaus

Die Schriftstellerin und ZEIT-Redakteurin Laura Cwiertnia und der frühere Heilbronner Stadtschreiber Alexander Estis gastieren im Literaturhaus. Sie loten in ihren Texten und im Gespräch die Tiefen und die Untiefen unserer freien Gesellschaft aus. Sie reflektieren über die Freiheit des Einzelnen, die auch durch ökonomische Zwänge begrenzt ist, und über den Wert der Meinungsfreiheit, deren Grenzen sehr weit sind - uns aber umso mehr individuelle Verantwortung abfordern.

Die Veranstaltung findet statt in der Reihe „Der Freiheit eine Gasse" im Rahmen des Literatursommers Baden-Württemberg. 

LAURA CWIERTNIA wurde 1987 in Bremen-Nord geboren und wuchs in einer deutsch-armenischen Familie auf. Sie hat in Köln und dem spanischen Granada studiert, heute ist sie Redakteurin bei der ZEIT. Zuletzt erschien ihr Debütroman Auf der Straße heißen wir anders (Klett-Cotta 2022). In diesem Frühjahr wurde sie mit dem Dieter-Wellershoff-Stipendium ausgezeichnet.

ALEXANDER ESTIS ist Schriftsteller und Kolumnist. Er wurde 1986 in einer jüdischen Künstlerfamilie in Moskau geboren. 1996 siedelte er mit seinen Eltern nach Hamburg über. Nach Abschluss des Studiums lehrte er deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten. Seit 2016 lebt er als freier Autor in Aarau. 2022 erschien als sein sechstes Buch der Prosaband „Fluchten“. Estis war im Rahmen des Projekts „Folgenlosigkeit“ der erste Stadtschreiber in Heilbronn. Seine Texte werden in Anthologien und Zeitschriften (u.a. Sinn und FormLichtungenEntwürfe) publiziert. Daneben verfasst er Essays, Glossen und Kolumnen für Zeitungen wie FAZNZZSZZEIT. Für seine Texte wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kurt-Tucholsky-Preis.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung hier.

 

 

20 Uhr Theater Heilbronn (BOXX)

Geboren und aufgewachsen im sächsischen Dresden, fällt Volker Braun von Beginn an die Geschichte vor die Füße. Drei gesellschaftliche Systeme hat der Dichter erfahren. War ihm das kriegszerstörte zerstörte Dresden Kinderspielplatz und ästhetische Schule, prägte die Auseinandersetzung zwischen Geist und Macht in der DDR sein dialektisches Denken. Hier formt sich sein besonderer Ton heraus, in dem, oft mit bitterem Humor, der Jargon des Arbeiters auf den des Philosophen trifft. Doch auch das vereinigte Deutschland findet in ihm einen scharfen Beobachter der Verhältnisse. Dem eigensinnigen Erneuerer der deutschen Sprache verlieh die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung im Jahr 2000 den Georg-Büchner-Preis für sein gesamtdeutsches Werk. Mit einer Lesung ehren wir einen der bedeutendsten deutschen Dichter des 20. und 21. Jahrhunderts, der am 7. Mai 2024 85. Jahre alt wurde. [Hinweis, dass die Veranstaltung verschoben wurde?]

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Theater Heilbronn (BOXX) und der Stadtbibliothek Heilbronn.

VOLKER BRAUN, 1939 in Dresden geboren, arbeitete in einer Druckerei in Dresden, als Tiefbauarbeiter im Kombinat Schwarze Pumpe und absolvierte einen Facharbeiterlehrgang im Tagebau Burghammer. Nach seinem anschließenden Philosophiestudium in Leipzig wurde er Dramaturg am Berliner Ensemble. 1983 wurde Volker Braun Mitglied der Akademie der Künste der DDR, 1993 der (gesamtdeutschen) Akademie der Künste in Berlin. 1996 erfolgte die Aufnahme in die Sächsische Akademie der Künste und in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Im Wintersemester 1999/2000 erhielt er die Brüder-Grimm-Professur an der Universität Kassel. Von 2006 bis 2010 war Volker Braun Direktor der Sektion Literatur der Akademie der Künste. Er erhielt zahlreiche Preise. Volker Braun lebt heute in Berlin.

Tickets für 8€ unter theater-heilbronn.de.

 

19 Uhr Literaturhaus

Ukraine heute. Ganze Landstriche und Städte, unzählige kulturelle Einrichtungen wie z.B. Kirchen, Museen, Theater sowie Schulen wurden durch den russischen Angriffskrieg bereits zerstört, zehntausende Menschen getötet, noch mehr befinden sich auf der Flucht, leben längst nicht mehr in der Ukraine. Und die, die noch im Land ausharren, sind in Sorge um ihre Nächsten, um ihr Hab und Gut, zugleich leisten sie pausenlos Widerstand um ihrer Freiheit willen. Zu diesen Menschen zählen auch viele, die künstlerisch tätig sind. Sie schreiben über das Leben an der Front, sie schreiben aber auch über Augenblicke jenseits von Gewalt und Tod. Sie fotografieren alltägliche Szenen, in denen, mögen sie sich auch im Westen des Landes abspielen, der Krieg fast unentwegt anwesend ist. Nur einige wenige dieser Künstlerinnen und Künstler sind in Deutschland bekannt. Von vielen aber gibt es noch keine Übersetzung ins Deutsche, viele hatten noch keine Gelegenheit, ihre künstlerischen Arbeiten in Deutschland auszustellen.

Im Band „weil die Wunden Vögel werden. Landschaften der Ukraine“ der Zeitschrift „die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik“ laden die ukrainischen Gastherausgeberinnen Halyna Petrosaniak und Natalka Sniadanko dazu ein, bislang überwiegend ungehörte Stimmen und ungesehene Bilder auch hierzulande wahrzunehmen und kennenzulernen; und dies mit der Hoffnung, einen weiteren Beitrag zu leisten im Dialog zwischen diesen beiden europäischen Kulturräumen.

Die Veranstaltung wird moderiert von Prof. Dr. Christof Hamann.

NATALKA SNIADANKO, geboren 1973 in Lwiw, ist Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin. Die Ukrainerin kennt in Lwiw jede Ecke und hat ein Herz für exzentrische Figuren. Ihr Debütroman „Sammlung der Leidenschaften“ (aus dem Ukrainischen von Anja Lutter) erschien erstmals 2007 auf Deutsch. 2016 folgte bei Haymon „Frau Müller hat nicht die Absicht, mehr zu bezahlen“ (aus dem Ukrainischen von Lydia Nagel). 2021 erschien mit „Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde“ (aus dem Ukrainischen von Maria Weissenböck) der dritte Roman der Autorin auf Deutsch.

Tickets für 5 € hier oder an der Abendkasse. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

November

19 Uhr Literaturhaus

Was tut ein armer Schlucker, der eine Million erbt? Daniel Dorner aus Berlin, 35, Hausbesetzer, muss entscheiden, was er mit dem vielen Geld macht, das ihm sein amerikanischer Onkel unverhofft vermacht hat. Dafür reist er in die USA, „schaut sich um“ – und kämpft Tag für Tag mit sich selbst: hin- und hergerissen zwischen seinem sozialen Gerechtigkeitsideal und seiner womöglich rosigen Zukunft. 

Peter Blickle erzählt mit viel Esprit und Sprachwitz von unser aller Widersprüchlichkeit und konfrontiert uns mit der unleugbaren Tatsache, dass wir in moralisch prekären Situationen doch (fast) alle dazu neigen, uns zu unsren eig­nen Gunsten zu entscheiden. 

„Die Erbschaft“ ist ein packender Roman, eine ethische Herausforderung in Sachen Soll, Haben oder Sein. Für potentielle Erben wie für potentielle Nichterben gleichermaßen eine Probe auf Theodor Fontanes sarkastisch auf den Kopf gestellte Sentenz: „Moral ist gut, aber Erbschaft ist besser“ …

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit Katholische Erwachsenenbildung Heilbronn (keb) in der Reihe „Über Gott und die Welt sprechen“.

PETER BLICKLE, 1961 in Ravensburg geboren, aufgewachsen im oberschwäbischen Wilhelmsdorf, ist Professor für deutschsprachige Literatur und Gender and Women’s Studies an der Western Michigan University in Kalamazoo/USA. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen und als Mitglied im PEN International veröffentlichte Peter Blickle 2014 bei Klöpfer & Meyer den Roman „Die Grammatik der Männer“ und 2021 den Roman „Andershimmel“ in der Kröner Edition Klöpfer.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

19 Uhr Literaturhaus

Yunus ist dreizehn Jahre alt, als sein Vater zwei Schlaganfälle erleidet und fortan nahezu vollständig gelähmt ist. Die Kommunikation ist nur noch über Augenbewegungen möglich. Zehn Jahre wird er von Yunus‘ Mutter gepflegt, erst in einem Heim, dann zu Hause, bevor er stirbt. Yunus, der bereits aus der elterlichen Wohnung ausgezogen ist, ruft sich immer wieder Bilder aus seiner Kindheit wach: Erlebnisse und Gespräche mit dem Vater, die sich zusammenfügen zu dem warmherzigen Porträt eines Mannes, der mit lauter Stimme lachte oder auf Arabisch fluchte, der häufig abwesend und leicht reizbar war und der einst aus Mardin nahe der türkisch-syrischen Grenze nach Istanbul ging, dort den Militärputsch miterlebte und schließlich mit einem Frachtschiff nach Deutschland kam.

„Vaters Meer“, ein ausgezeichneter Roman, erzählt von einem Schicksalsschlag, der eine ganze Familie trifft, von einer Vater-Sohn-Beziehung, die abrupt endet, von Migration und Zugehörigkeit. Ein Roman, der von der Kraft des Erzählens zeugt – die dann am deutlichsten wird, wenn die Sprache das Letzte ist, was einem bleibt.

Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Buchpreis 2023, dem Preis der LiteraTour Nord 2024 sowie dem Literaturpreis der Europäischen Union (Sonderpreis 2024).

DENIZ UTLU, geboren 1983 in Hannover, studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Paris. Von 2003 bis 2014 gab er das Kultur- und Gesellschaftsmagazin „freitext“ heraus. Sein Debütroman, „Die Ungehaltenen“, erschien 2014 und wurde 2015 im Maxim Gorki Theater für die Bühne adaptiert. Von 2017 bis 2019 schrieb er für den Tagesspiegel die Kolumne „Einträge ins Logbuch“. 2019 erschien sein zweiter Roman „Gegen Morgen“. Er forscht am Deutschen Institut für Menschenrechte und veranstaltet am Maxim Gorki Theater die Literaturreihe „Prosa der Verhältnisse“. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Alfred-Döblin-Preis und dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover.

Tickets für 10 € hier erhältlich. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

19 Uhr Literaturhaus

Hasnain Kazim zieht aus, sein Land zu erkunden. Mit seinem Lieblingsverkehrsmittel, dem Fahrrad, macht er sich auf, ein aktuelles Deutschlandporträt zu zeichnen. Was eint die Menschen, was trennt sie? Kazim radelt entlang von Elbe, Ruhr, Rhein, Oder/Neiße, Neckar und Donau und lässt dem Zufall Raum. Er trifft unterschiedliche Menschen, spricht mit ihnen über ihr Leben in diesem Land: Worüber darf man eigentlich noch lachen? Was ist Heimat? Das Buch ist auch eine Selbstverortung: Von einigen wird Hasnain Kazim regelmäßig sein Deutschsein abgesprochen. Wann und wie also gehören Menschen hierhin? Was ist Diversität? Kann man mit Wohlwollen und Zugewandtheit nicht doch mit allen reden, sie vielleicht sogar versöhnen und Gräben überwinden? Eine Fahrradtour in dem Versuch, mit der Kraft des Wortes zu verbinden. Und die deutsche Seele zu ergründen.

HASNAIN KAZIN ist gebürtiger Oldenburger und Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer. Er wuchs im Alten Land, vor den Toren Hamburgs, und in Karatschi in Pakistan auf, studierte Politikwissenschaften und schlug eine Laufbahn als Marineoffizier ein. Er schrieb unter anderem für das dpa-Südasienbüro in Delhi und von 2004 bis 2019 für den SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE, die meiste Zeit davon als Auslandskorrespondent in Islamabad, Istanbul und Wien. Für seine Arbeit wurde er bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter der »CNN Journalist Award«. Er lebt als freier Autor nach wie vor in der österreichischen Hauptstadt und hat mehrere Bücher veröffentlicht, unter anderem »Grünkohl und Curry«, »Plötzlich Pakistan« und »Krisenstaat Türkei«. Das Taschenbuch »Post von Karlheinz« (2018), das seine Dialoge mit wütenden Leserinnen und Lesern versammelt, stand viele Wochen auf der Bestsellerliste. »Auf sie mit Gebrüll!« (2020), eine Anleitung zum richtigen Streiten, wurde ebenfalls direkt nach Erscheinen ein Bestseller. Zuletzt erschienen »Mein Kalifat. Ein geheimes Tagebuch, wie ich das Abendland islamisierte und die Deutschen zu besseren Menschen machte« und das dazugehörige »Kalifatskochbuch. Weisheiten und Rezepte«.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

15 Uhr Literaturhaus

Zippel ist ein kleines Schlossgespenst. Aber wer hat eigentlich behauptet, dass Schlossgespenster in Burgschlössern leben? Nein, Zippel lebt bei Paul und seinen Eltern – im Türschloss ihrer Altbauwohnung. Am Tag nach den Sommerferien hat Paul ihn dort entdeckt, und damit geht die lustigste Zeit seines Lebens los. Denn Zippel ist noch ein sehr junges Schlossgespenst und hat ständig Quatsch im Kopf. Mit Zippel wird es so aufregend, dass Paul sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann und er seinen neuen kleinen Freund fest ins Herz schließt. Doch dann soll das Türschloss ausgetauscht werden – und Zippels Zuhause ist plötzlich in Gefahr.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Haus der Familie Heilbronn.

Vorlesestunde für Kinder ab 6 Jahren.

Tickets für 5€ hier erhältlich. 

 

19 Uhr Schießhaus

Auf Einladung des Literaturhauses Heilbronn präsentiert SWR 2 vier Bücher der SWR Bestenliste für den Monat Dezember im Schießhaus Heilbronn. Seit über 40 Jahren wählt eine unabhängige Jury aus 30 namhaften Literaturkritiker:innen jeden Monat zehn lesenswerte Bücher, deren Auswahlkriterien sich nicht an Verkaufszahlen oder den gängigen Bestsellerlisten orientieren. 

Es moderiert der SWR-Literatur-Redakteur Carsten Otte.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

19 Uhr Literaturhaus

„Solange ich rede, bin ich am Leben. Solange ich fliege. Die letzte Gewissheit, die mir bleibt: Wenn ich niemals lande, werde ich nicht gestorben sein.“

Es ist der 2. Juli 1937, in ihrer Lockheed Electra fliegt Amelia Earhart hoch über dem Ozean. Die Schatten der Wolken sehen aus wie Inseln. Sie steht kurz davor, als erster Mensch die Welt zu umrunden. Dies ist die schwerste Etappe.

Jo Lendle erzählt die Geschichte einer Heldin, die keine Heldin sein will. Amelia fliegt, sie schreibt, sie setzt sich für Frauen ein – ein Vorbild. Doch sie hadert mit all den Zuschreibungen, weil sie sich selbst darin nicht findet, nicht zuletzt in den Kategorien von Frau und Mann. Also hebt sie ab und lässt alles hinter sich, ohne Kompromisse.

„Die Himmelsrichtungen“ ist das Porträt eines ungeheuer mutigen, charismatischen, eigensinnigen Menschen. Es ist eine Liebesgeschichte mit wechselnden Beteiligten – manche erstaunlich, andere flüchtig wie Wolken. Und es ist ein Roman über die Erinnerung und wie sie sich allmählich entblättert. Jede Schicht zeigt die Vergangenheit in einem neuen Licht. Wie soll man diese Geschichte anders erzählen als rückwärts? Amelia weiß noch nicht, dass es der letzte Tag ihres Lebens ist.

JO LENDLE wurde 1968 geboren. Er studierte Literatur, Kulturwissenschaften und Philosophie und war ab 1997 am Aufbau des Literaturprogramms im DuMont Buchverlag beteiligt, dessen Verleger er 2010 wurde. Daneben war er als Gastprofessor und Dozent an den Universitäten Leipzig, Hildesheim, München und Biel tätig. Seit 2014 ist Jo Lendle Verleger der Hanser Literaturverlage. Er ist Herausgeber der Literaturzeitschrift Akzente und Mitglied im Stiftungsrat des Literaturhauses München, im Verlegerausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und im Kuratorium des Deutschen Literaturfonds sowie Juror des Deutschen Buchhandlungspreises. Lendle veröffentlichte zahlreiche Romane, zuletzt erschien 2021 „Eine Art Familie“.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

Dezember

15 Uhr Literaturhaus

Israel – das Land, das sie als Kind oft besuchte, da ein Teil ihrer Familie hier vor Jahrzehnten Zuflucht fand. Es ist das Land der Menschen, die S. durch Erzählungen ihres Großvaters kennenlernte, und gleichzeitig der Menschen, denen sie heute beim Trampen zwischen Tel Aviv und Jerusalem begegnet. Früher, da gab es den Untergrundkämpfer Yitzchak, der Tomaten in der Wüste überleben lassen konnte. Es gab Eva und Zwi Goldberg, die ihre Sehnsucht nach der alten Heimat mit deutschen Rosen zu besänftigen versuchten. Heute ist da Mohammad, der in einem Techno-Club auflegt und nicht über seine jüdische Exfreundin hinwegkommt. Es gibt den Siedler Rafi und den Beduinen Abdallah, die wie Zwillingsbrüder aussehen, aber keine sind. Und es gibt den Cafébesitzer Lior, der davon träumt, mit seiner Tochter einen Roadtrip in einem himmelblauen VW-Bus zu machen. Und während S. immer mehr über das Leben dieser Menschen lernt, eröffnet sich ihr die eigene Geschichte – und ihr eigener Platz in diesem Land. 

Sara Klatt zeigt uns ein Land, so vielschichtig wie seine Bewohner, und nimmt uns mit auf eine außergewöhnliche Reise durch das heutige und das vergangene Israel. Ein Land voller Lebendigkeit. Aber auch ein Land zwischen Traum und Trauma.

Für "Das Land, das ich dir zeigen will" hat Sara Klatt den Lange-Rode-Debütpreis erhalten.

Die Lesung findet statt in Kooperation mit den Jüdischen Kulturtagen.

SARA KLATT, 1990 geboren, ist in Hamburg aufgewachsen. Sie ist Enkelin eines nach Israel ausgewanderten Berliner Juden und Tochter eines aus Königsberg geflüchteten Deutschen. Im Alter von 21 zog sie erstmals für ein Jahr nach Tel Aviv und kehrte später immer wieder für längere Aufenthalte und zahlreiche fotografische Projekte zurück. In Hannover studierte sie Fotojournalismus & Dokumentarfotografie, in Potsdam und Haifa Jüdische Studien. Sie fotografierte in Jerusalem für eine israelische Presseagentur und betreute zuletzt ein Netzwerk für deutschsprachige Shoah-Überlebende aus Tel Aviv. Sara Klatt lebt in Berlin. „Das Land, das ich dir zeigen will“ ist ihr erster Roman.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

19 Uhr Literaturhaus

„Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.“ So beschreibt Ronya Othmann in ihrem neuen Roman den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.

„Vierundsiebzig“ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten. Der Weg führt in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verweben, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.

Ronya Othmann erschafft ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte, eine radikal poetische Form dokumentarischen Erzählens. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt.

Die Veranstaltung wird moderiert von Alexander Estis.

Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lyrik-Preis des Open Mike, dem MDR-Literaturpreis und dem Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Für „Die Sommer“, ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband „die verbrechen“ (2021) den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises sowie den Horst Bingel-Preis 2022. Ein Auszug aus „Vierundsiebzig“, ihrem zweiten Roman, wurde 2019 mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet. Sie ist zudem Trägerin des Erich Loest-Preises 2024 und steht mit "Vierundsiebzig" auf der Shorlist für den Deutschen Buchpreis 2024.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.

20 Uhr Theaterschiff

Nachtroadtrip und Talknight

Wir haben eingeladen! Eine prominente Persönlichkeit, die sich dem geschriebenen, gesungen oder performten Wort verschrieben hat, begibt sich mit uns auf einen Roadtrip durch das Heilbronner Nachtleben. Heute Abend erkunden wir in einer Doppel-Feature-Ausgabe von „Flexen mit“ gemeinsam mit Mirna Funk und Alexander Estis die urbanen Lost Places und lernen unsere Gäste, ihre Biografien und ihr Schaffen in einer ganz besonderen Atmosphäre kennen. Ein ganz persönliches „Meet and Greet“ mit Texten, Gesprächen, Diskussionen und Musik.

Diese Veranstaltung findet statt als Kooperation zwischen dem Theaterschiff Heilbronn, der Württembergischen Theaternachwuchsförderung Neckartal e.V. und dem Literaturhaus Heilbronn.

MIRNA FUNK wurde 1981 in Ost-Berlin geboren und lebt zwischen Berlin und Tel Aviv und arbeitet als Essayistin und Autorin, unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die NZZ und Die Zeit. Seit 2020 hat sie eine monatliche Sex-Kolumne in der Cosmopolitan und von 2018-2021 schrieb sie auf Vogue-Online über jüdisches Leben heute. Sie ist preisgekrönte Spiegel-Bestsellerautorin. Ihr aktuelles Sachbuch „Von Juden Lernen“ erschien am 07. Februar 2024.

ALEXANDER ESTIS, 1986 in einer jüdischen Künstlerfamilie in Moskau geboren, ist Schriftsteller und Kolumnist. Er schreibt u.a. für FAZ, SZ, NZZ und Deutschlandfunk Kultur. 2023 erschien als sein siebtes Buch der Prosaband Fluchten. Zuletzt wurde er mit dem Kurt-Tucholsky-Preis ausgezeichnet.

Tickets für 15 € / 8 € / 5 € hier oder an der Abendkasse (17 €).

20 Uhr Theater Heilbronn (BOXX)

Geboren und aufgewachsen im sächsischen Dresden, fällt Volker Braun von Beginn an die Geschichte vor die Füße. Drei gesellschaftliche Systeme hat der Dichter erfahren. War ihm das kriegszerstörte zerstörte Dresden Kinderspielplatz und ästhetische Schule, prägte die Auseinandersetzung zwischen Geist und Macht in der DDR sein dialektisches Denken. Hier formt sich sein besonderer Ton heraus, in dem, oft mit bitterem Humor, der Jargon des Arbeiters auf den des Philosophen trifft. Doch auch das vereinigte Deutschland findet in ihm einen scharfen Beobachter der Verhältnisse. Dem eigensinnigen Erneuerer der deutschen Sprache verlieh die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung im Jahr 2000 den Georg-Büchner-Preis für sein gesamtdeutsches Werk. Mit einer Lesung ehren wir einen der bedeutendsten deutschen Dichter des 20. und 21. Jahrhunderts, der am 7. Mai 2024 85. Jahre alt wurde. [Hinweis, dass die Veranstaltung verschoben wurde?]

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Theater Heilbronn (BOXX) und der Stadtbibliothek Heilbronn.

VOLKER BRAUN, 1939 in Dresden geboren, arbeitete in einer Druckerei in Dresden, als Tiefbauarbeiter im Kombinat Schwarze Pumpe und absolvierte einen Facharbeiterlehrgang im Tagebau Burghammer. Nach seinem anschließenden Philosophiestudium in Leipzig wurde er Dramaturg am Berliner Ensemble. 1983 wurde Volker Braun Mitglied der Akademie der Künste der DDR, 1993 der (gesamtdeutschen) Akademie der Künste in Berlin. 1996 erfolgte die Aufnahme in die Sächsische Akademie der Künste und in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Im Wintersemester 1999/2000 erhielt er die Brüder-Grimm-Professur an der Universität Kassel. Von 2006 bis 2010 war Volker Braun Direktor der Sektion Literatur der Akademie der Künste. Er erhielt zahlreiche Preise. Volker Braun lebt heute in Berlin.

Tickets für 8€ unter theater-heilbronn.de.

19 Uhr Literaturhaus

Der handschriftliche Gedichtekalender von Hubert Klöpfer für das Jahr 2025 ist ein Schmuckstück für Freund:innen ausgewählter Poesie. 24 Blätter voller klassischer, moderner, ausgewählter und ganz gegenwärtiger Lieblingsgedichten in faksimilierter Abschrift fasst dieses Kleinod. Hubert Klöpfer stellt ihn vor und erzählt vom Kalender-Machen. Die Sprecherin Jule Hölzgen trägt einige der Gedichte vor. Es erwartet Sie ein ganz besonderer Lyrikabend.

HUBERT KLÖPFER, geboren 1951, studierte Germanistik, Philosophie und Theologie in Tübingen. Er war Lektor eines Wissenschaftsverlags und freier Kritiker für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften sowie langjähriger Geschäftsführer des Klöpfer & Meyer Verlages. Seit 2020 ist er u.a. Herausgeber der literarischen Edition „Hubert Klöpfer bei Kröner“. Hubert Klöpfer ist Mitglied im PEN. 

JULE HÖLZGEN, Jahrgang 1994, studierte Sprechkunst und –erziehung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Seit 2019 ist sie festes Mitglied im Sprecherensemble der Akademie für gesprochenes Wort. 

Eintritt frei; Anmeldungen hier.

15 Uhr Literaturhaus

Vorlesestunde für Kinder ab 6 Jahren.

Es ist Weihnachten und das kleine Schwarznasenschaf Franzi soll eine Hauptrolle im Krippenspiel des Martinshofs übernehmen. Doch ihre Wildheit und die Eifersucht von Schaf Emmi, das bisher immer beim Krippenspiel der Star war, machen Franzis Vorbereitung für das Weihnachtsspiel zunächst unmöglich. Dabei steht viel auf dem Spiel, denn ein finanzieller Misserfolg der Vorführung könnte das Ende des Hofs bedeuten. Zum Glück findet Franzi in Schaf Karla und in Olga, der Kuh, gute, wenn auch etwas vergessliche Freundinnen. So gelingt es zuletzt doch noch, das Weihnachtsspiel zu retten – und wie!

Diese lustige, herzerwärmende Weihnachtsgeschichte verkürzt garantiert die Wartezeit bis Weihnachten! Ein turbulentes Weihnachtsabenteuer, das sich ideal zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen in der Adventszeit eignet.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Haus der Familie Heilbronn.

Tickets für 5€ hier erhältlich. 

Januar

19 Uhr Literaturhaus

Die winzige Wohnung in der Goldhammerstraße platzt aus allen Nähten: Nathan Stramer, seine Frau Rywka und ihre sechs Kinder schlagen sich so durch. Nathan hat sein Glück zu Beginn des Jahrhunderts in New York gesucht und ist nach einigen erfolglosen Jahren wieder nach Galizien zurückgekehrt. Sein Geschäftssinn ist so ungebrochen wie trügerisch – Tausende Kerzen, leider ohne Dochte, dann der Wagen voll Kolophonium, wie hätte er ahnen können, dass es so wenige Geiger gibt in Tarnów?
Nebenbei versucht er, seine sechs Kinder auf den Weg zu bringen. Aber die Kinder haben ihre ganz eigenen Wege im Sinn. Und während Nathan sich in die nächste Geschäftsidee versteigt, die ihnen endlich den Umzug in die Neue Welt, das elegante jüdische Viertel mit den Buntglasfenstern und den verzierten Erkern bringen soll, wachsen die Kinder heran. Die Zeiten werden härter, der wachsende Antisemitismus vergiftet die gesellschaftliche Atmosphäre immer stärker. Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen scheint das Ende der Familie vorgezeichnet.
Sensibel und mitreißend erzählt Mikołaj Łoziński von einer einfachen jüdischen Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, von ihrem Alltag, ihren Hoffnungen, Träumen und Reibereien – und von einer berührenden Verbundenheit in sich verdunkelnden Zeiten.

„Stramer“ wurde von der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza als Best Book of the Year 2019 ausgezeichnet. Die Übersetzung aus dem Polnischen ins Deutsche von Renate Schmidgall ist am 14.10.2024 erschienen.

Neben Mikołaj Łoziński wird auch die Übersetzerin des Buches, Renate Schmidgall, an der Lesung teilnehmen. Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Stadtbibliothek Heilbronn.

MIKOŁAJ ŁOZIŃSKI, geboren 1980 in Warschau, ist Schriftsteller, Fotograf und Drehbuchautor. Sein dritter Roman, Stramer (2019), wurde in Polen unter anderem für den renommierten Nike-Preis nominiert. Er gilt als einer der wichtigsten polnischen Autoren seiner Generation. Łoziński lebt in Warschau.

RENATE SCHMIDGALL, geboren am 26. März 1955 in Heilbronn, ist deutsche Übersetzerin polnischer Literatur und lebt in Darmstadt. Sie studierte Slawistik und Germanistik in Heidelberg und war anschließend als Bibliothekarin am Deutschen Polen-Institut beschäftigt. Von 1990 bis 1996 arbeitete sie dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Seither ist sie als freie Übersetzerin tätig.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.
 

15 Uhr Literaturhaus

Eigentlich will Issa diese Reise gar nicht antreten. Schwanger sitzt sie im Flugzeug nach Douala, angetrieben von ihrer Mutter, die bei der bevorstehenden Geburt um das Leben ihrer Tochter fürchtet. In Kamerun, dem Land ihrer Kindheit, soll sie den heilsamen Weg der Rituale gehen, unter den Adleraugen ihrer Omas. Doch so einfach ist das alles gar nicht, wenn man in Frankfurt zu schwarz und in Buea zu deutsch ist. Der Besuch wird für Issa eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte und der Gewissheit, dass sowohl Traumata als auch der unbedingte Liebes- und Lebenswille vererbbar sind.

Kunstvoll verwebt Mirrianne Mahn die Schicksale von fünf Frauen miteinander, deren Leben mehr als ein Jahrhundert auseinanderliegen und doch über die Linien kolonialer Ausbeutung und Streben nach Selbstbestimmung verbunden sind. Ein empowerndes, ein kraftvolles, ein eindringliches Debüt.

„Issa“ war für den Debütpreis der lit.COLOGNE 2024 nominiert.

MIRRIANNE MAHN wurde 1989 in Buea/Kamerun geboren und wuchs in einem kleinen Dorf im Hunsrück auf. Mittlerweile lebt sie in Frankfurt, wo sie sich als Aktivistin und Theatermacherin gegen Diskriminierung und Rassismus engagiert. Sie ist Referentin für Diversitätsentwicklung und Antidiskriminierung und seit 2021 Stadtverordnete in Frankfurt am Main. Für ihr politisches Engagement wurde sie vom FOCUS Magazin zu einer der 100 Frauen des Jahres 2021 gewählt.

Tickets für 10 € hier oder an der Abendkasse. Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €. Schüler:innen, Student:innen und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Nachweises 3 €.