Kontrastansicht zur Hauptnavigation zum Hauptinhalt
0
Ira Peter 04102024_print-(c)Arthur Bauer 7
zurück zur Übersicht
Lesung

Ira Peter: Deutsch genug?
Do., 20.03.2025 | 19 - 20:30 Uhr

Sie wählen rechts, sprechen nur russisch und unterstützen Putin? Solchen und anderen Vorurteilen und

Klischees sehen sich russlanddeutsche (Spät-)Aussiedlerinnen und -Aussiedler ausgesetzt. An aufrichtigem Interesse und Wissen um die bewegte Historie der rund 2,5 Millionen in Deutschland lebenden Russlanddeutschen mangelt es in unserer Gesellschaft. Ira Peter, die mit ihrer Familie als Neunjährige von Kasachstan nach Deutschland umsiedelte, beschreibt anhand ihrer eigenen bewegten Biografie die Erfahrungen und Konflikte der Russlanddeutschen: Von der Scham über die sowjetische Herkunft über die fatalen Folgen kurzsichtiger Integrationspolitik bis hin zur „Anfälligkeit“ für russische Einflussnahme wirft sie einen kritischen und zugleich feinfühligen Blick auf die von der Mehrheitsgesellschaft oft als fremd empfundenen Deutschen. An keiner anderen Eingewandertengruppe prallen Vorstellungen von Nationalität und Herkunft so stark aufeinander wie bei Russlanddeutschen. Peter erklärt, wie die doppelte Diktaturerfahrung unter Stalin und Hitler Russlanddeutsche bis heute prägt und manche anfällig für völkisches Denken macht. Gleichzeitig zeigt die Journalistin anhand des eigenen Lebenswegs, wie heterogen die Gruppe ist und warum „Deutschsein“ für Ira Peter heute kein Kriterium mehr ist, um deutsch zu sein.

Moderation: Christoph Giesa, Publizist

Ira Peter wurde 1983 in Kasachstan geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. An den Universitäten Heidelberg und Nizza studierte sie Literaturwissenschaften und Psychologie und war anschließend acht Jahre lang als PR- und Marketingberaterin tätig, bis sie sich selbständig machte. Heute arbeitet sie als freie Journalistin unter anderem für ZEIT Online, taz, Frankfurter Rundschau und beim SWR-Radio in Mannheim. Seit 2017 setzt sie sich öffentlich, u. a. in journalistischen Beiträgen, kulturellen Projekten in Deutschland und der Ukraine, im Aussiedler-Podcast „Steppenkinder“ und als öffentliche Rednerin mit russlanddeutschen Themen auseinander. Im Jahr 2021 war sie Stadtschreiberin von Odessa.

In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Hochschule Heilbronn.


Veranstaltungsort

Hochschule Heilbronn: Bildungscampus Nord
HHN
HHN
Weipertstraße 51
74076 Heilbronn
Tel. 07131 5040
www.hs-heilbronn.de