Veranstaltungen und Mediathek
Immer informiert: Der aktuelle Literaturhaus-Flyer
Auch zu finden im Literaturhaus Heilbronn oder der Tourist-Info Heilbronn
April
19 Uhr

Die Flagge der ukrainischen Stadt Czernowitz.
Die europäische Literaturgeschichte wäre ohne die vielen Autor:innen aus der Bukowina (u. a. Paul Celan, Rosa Ausländer und Alfred Kittner) mit ihrer Hauptstadt Czernowitz um vieles ärmer. Heilbronns Stadtschreiber Alexander Estis, in Moskau in eine jüdische Künstlerfamilie mit ukrainischen Wurzeln geboren, und die Heilbronner Journalistin Brigitte Fritz-Kador, deren Familie aus Czernowitz stammt, begeben sich auf eine literarische Spurenreise, die enge Verbindungen ins Unterland aufweist.
Eintritt frei; Anmeldung hier.
19 Uhr

Die Dokumentarfilmerin Andrea soll mit ihrem Team einen Film über das Leben des bekannten Schriftstellers Richard Wechsler drehen. Das Problem? Der Autor will nur wenig von sich preisgeben. Zu den vereinbarten Drehterminen in seinem Heimatort in der Schweiz erscheint der Autor nicht mehr. Der ganze Film droht zu scheitern. Andrea beginnt, in den kleinen Straßen und Gassen des Ortes auf eigene Faust nach Spuren von Wechslers Leben zu suchen. Dabei ist sie auf Mutmaßungen und ihre eigene Fantasie angewiesen.
In seinem achten Roman „In einer dunklen Stunde“ inszeniert Peter Stamm ein ausgeklügeltes Spiel: Er fragt nach dem Verhältnis von Leben und Kunst, von Wahrheit und Fiktion. Zugleich ergründet Stamm die Frage, wie nah man einem Menschen überhaupt kommen kann. Die Entstehung des Romans wurde von Georg Isenmann und Arne Kohlweyer filmisch begleitet; der entstandene Film „Wechselspiel – Wenn Peter Stamm schreibt“ (2023) hat den Roman gleichermaßen inspiriert.
Peter Stamm, geboren 1963, lebt in der Schweiz. Einige Semester studierte er Anglistik, Psychologie sowie Psychopathologie an der Universität Zürich und übte verschiedene Berufe aus. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor. Er schrieb zahlreiche Hörspiele, Theaterstücke und Romane. Stamms Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise u. a. den Schweizer Buchpreis 2018.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Sendung SWR lesenswert statt. Die Lesung wird aufgezeichnet. Es moderiert Anja Brockert.
Tickets für 15€ gibt es an der Abendkasse oder hier.
17 Uhr

Im 250. Jubiläumsjahr von Beethoven, Hölderlin und Hegel (2020) stieß Leonore Welzin auf einen völlig unbeachteten Geburtstag: den 250. des Musenalmanachs.
Das war für die passionierte Kulturschaffende die Initialzündung, um sich mit der Publikationsform ‚Musenalmanach‘ eingehender zu beschäftigen.„Ideengeschichtliche Spuren des 18. und 19. Jahrhunderts aufnehmen, Narrative rekonstruieren und in neuem, gendersensiblem Kontext zu präsentieren ist eine Erfahrung voll überraschender Erkenntnisse“, so Welzin, die beschloss, die Tradition neu zu beleben und für Heilbronn ein Update des Musenalmanachs zu schaffen.
Der erste Heilbronner Musenalmanach, der in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Heilbronn und der Käthchenfrage-Kommission e.V. entstand, versammelt über 30 Beiträge und Portraits zu Künstlerinnen und deren Schaffen in der Stadt und der Region Heilbronn. Der zweite Heilbronner Musenalmanach rückt sieben Jubilare und 21 kreative Paare in den Fokus des Jahrbuchs. Die Nachlese bringt frischen Wind in die Debatte um Originalität, Inspiration und Innovation – nicht nur aus feministischer Sicht.
Leonore Welzin ist ausgebildete Tänzerin und Kunsterzieherin. Als Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg war sie sechs Jahre in Japan, studierte dort Butoh, war Schauspielerin des Avantgarde-Theaters Tenjo Sajiki und unterrichtete Deutsch an verschiedenen Universitäten. Ihr Tanz-Solo „Fuju no tabi – die Winterreise“ wurde in Amsterdam uraufgeführt und ging, unterstützt vom Goethe-Institut, weltweit auf Tournee. Sie arbeitete als Dramaturgin am Theater Heidelberg und schreibt als Kulturjournalistin regelmäßig Artikel für die Heilbronner Stimme.
Die Lesung wird moderiert von Andreas Sommer.