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Lähnemann stellt „Unerhörte Frauen“ vor

Montag, 08. Juli, 19 Uhr: Das Netzwerk der Nonnen im Mittelalter

Am Montag, dem 08. Juli um 19 Uhr, stellt die Literaturprofessorin Henrike Lähnemann im Literaturhaus ihre zusammen mit Eva Schlotheuber verfasste Studie „Unerhörte Frauen. Die Netzwerke der Nonnen im Mittelalter“ vor. 

Frauen, die im Mittelalter im Kloster lebten, waren keineswegs „unerhört“ im Sinne von wirkungslos, im Gegenteil. Ihre Gemeinschaften waren oftmals mächtige Institutionen, und sie sahen sich selbst in einer höchst einflussreichen Position, da sie durch ihre Lebensform wie niemand sonst das Ohr des „höchsten Königs“ hatten. Dass Gott sie erhörte, war auch die Überzeugung der mittelalterlichen Gesellschaft und verlieh den geistlichen Frauen einen besonderen Status, der sich nicht nur politisch, wirtschaftlich und kulturell manifestierte, sondern es ihnen auch erlaubte, unerhört wirksam zu werden.

Warum wissen wir heute so wenig über das Leben im mittelalterlichen Frauenkloster? Weil die Forschung bislang fast ausschließlich auf männliche Autoren zurückgreifen konnte. In „Unerhörte Frauen“ aber kommen die Nonnen erstmals selbst zu Wort: Aus ihren Tagebüchern und Briefen erfahren wir, wie die Frauen dachten, glaubten und liebten. Henrike Lähnemann und Mitautorin Eva Schlotheuber geben einen faszinierenden Einblick in das Leben in Klausur – damals wie heute eine Option für Frauen, die Unerhörtes leisten. 

Die Veranstaltung findet als Teil der Reihe „Über Gott und die Welt sprechen“ in Kooperation mit Katholische Erwachsenenbildung Heilbronn (keb) statt.

Henrike Lähnemann erhielt als erste Frau einen Lehrstuhl an der Faculty of Medieval and Modern Languages der University of Oxford, wo sie deutsche Literatur des Mittelalters lehrt und zu Text- und Bildzeugnissen aus den norddeutschen Frauenklöstern arbeitet.

Tickets für 8 € unter: https://diginights.com/literaturhaus oder an der Abendkasse. Mitglieder des Förderkreises „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e. V.“ zahlen den ermäßigten Preis von 5 €. Schüler:innen, Studierende und Azubis zahlen gegen Vorlage eines gültigen Ausweises 2 €.